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DAX auf Rekordhoch
Tägliche Ausgabe 6. Februar 2024
Guten Morgen! Heute werfen wir einen Blick auf die jüngsten Entwicklungen und Trends, die die Wirtschafts- und Finanzwelt im Februar 2024 prägen. 📊
Von Deutschlands gedämpften Wachstumsaussichten, die im Kontrast zum Optimismus in anderen Teilen Europas stehen, über den DAX, der neue Höhen erklimmt, bis hin zu den Herausforderungen und Chancen, mit denen die Türkei in ihrem Kampf gegen die Inflation konfrontiert ist.
Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden über die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen, die die Märkte bewegen.
Konjunktur
Deutschlands Wirtschaftsausblick: Ein Stolperstein in Europas Wachstumslandschaft
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland dramatisch nach unten korrigiert und signalisiert damit wirtschaftliche Turbulenzen für die größte Volkswirtschaft Europas. Im Gegensatz dazu steht eine positivere Entwicklung in anderen europäischen Ländern, welche die Disparitäten innerhalb der Region weiter verschärft.
Für das Jahr 2024 hat die OECD die Wachstumserwartung für Deutschland auf bescheidene 0,3 Prozent halbiert, ein Rückschlag von früher optimistischeren Vorhersagen. Diese Korrektur spiegelt eine Vielzahl von Herausforderungen wider, mit denen Deutschland konfrontiert ist, darunter strukturelle Probleme und aktuelle wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone, wie Frankreich, Italien und Spanien, werden hingegen ein deutlich stärkeres Wachstum erwartet, wobei Spanien mit einem erwarteten Wachstum von 1,5 Prozent hervorsticht.
Ein zentraler Faktor, der zur pessimistischen Prognose für Deutschland beiträgt, ist die starke Abhängigkeit des Landes von energieintensiven Industrien sowie die größere Abhängigkeit von russischen Energieimporten, die sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine als besonders kostspielig erwiesen hat. Diese Abhängigkeit hat zu einer Verteuerung der Energie geführt, die die Produktion in energieintensiven Branchen weiterhin beeinträchtigt.
Zusätzlich verschärft die Haushaltskrise in Deutschland die Situation. Die Bundesregierung hat sich nach einem Urteil des Verfassungsgerichts zur Schuldenbremse auf einen Sparkurs begeben, was zu einem Rückgang der Investitionen und trotz gestiegener Reallöhne zu einer Zurückhaltung des privaten Konsums geführt hat. Trotz dieser wirtschaftlichen Flaute zeigt sich der Arbeitsmarkt vergleichsweise robust, was hauptsächlich dem Fachkräftemangel geschuldet ist, der viele Unternehmen dazu veranlasst, an ihren Arbeitskräften festzuhalten.
Experten der OECD empfehlen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, insbesondere die Finanzierung von Projekten im Bereich der Klima- und Transformationsfonds über 2024 hinaus zu klären, um Planungssicherheit für Unternehmen und Haushalte zu schaffen. Darüber hinaus wird betont, dass die Beschleunigung der Energiewende und der Digitalisierung durch verbesserte Infrastrukturplanung und Verwaltung sowie die Reduzierung des Verwaltungsaufwands erreicht werden sollte.
Um das Wirtschaftswachstum langfristig zu fördern, schlägt die OECD eine Anpassung der Steuerpolitik vor, um die Anreize für das Arbeitsangebot, insbesondere von Frauen und älteren Menschen, zu verbessern. Dies könnte durch die Reform des Ehegattensplittings und die Abschaffung bestimmter Steuervergünstigungen erreicht werden.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit tiefgreifender wirtschaftlicher Reformen in Deutschland, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen effektiv zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu wahren.
DAX
Aufstieg zum Gipfel: DAX erreicht neues Allzeithoch dank US-Unternehmenserfolgen
Der deutsche Aktienindex DAX hat kürzlich ein beeindruckendes neues Allzeithoch erreicht, beflügelt durch positive Unternehmensbilanzen aus den USA. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Moment für den Markt, der von einem Optimismus getragen wird, der sich in den letzten Handelstagen manifestierte. Besonders hervorzuheben ist, dass der DAX zum Handelsstart am 2. Februar 2024 einen signifikanten Anstieg verzeichnete, was die Hoffnungen auf bevorstehende Zinssenkungen durch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank weiter verstärkte.
Der Anstieg wurde maßgeblich durch die über den Erwartungen liegenden Quartalsergebnisse von Technologiegiganten wie Amazon und der Facebook-Mutter Meta getrieben. Amazon überzeugte mit einem starken Quartalsergebnis, getragen von einer ungetrübten Kauflaune im wichtigen Weihnachtsgeschäft und einer robusten Cloud-Nachfrage. Meta wiederum konnte dank starker Werbeeinnahmen seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um ein Viertel auf 40,1 Milliarden Dollar steigern und kündigte die Ausschüttung einer Dividende an.
Ebenfalls positiv hervorzuheben ist Mercedes-Benz, das an der Spitze der DAX-Gewinner stand und im abgelaufenen Jahr deutlich mehr aus dem operativen Geschäft herausholen konnte. Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung starker Unternehmensergebnisse als Treiber für die Marktperformance und verleihen dem DAX zusätzliche Dynamik, um neue Höchststände zu erreichen.
Der Erfolg des DAX spiegelt sich nicht nur in der direkten Reaktion auf Unternehmensergebnisse wider, sondern auch in der allgemeinen Marktstimmung, die von Optimismus hinsichtlich der geldpolitischen Entwicklungen geprägt ist. Die Hoffnung auf Zinssenkungen im ersten Halbjahr trägt zusätzlich dazu bei, das Investorenvertrauen zu stärken und die Märkte anzukurbeln.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die enge Verflechtung zwischen den globalen Finanzmärkten und wie entscheidend die Performance von Schlüsselunternehmen in den USA für die Dynamik anderer weltweiter Indizes wie dem DAX sein kann. Der jüngste Anstieg des DAX ist ein Zeugnis für die Stärke und das Potenzial des Marktes, getragen von soliden Fundamentaldaten und positiven wirtschaftlichen Aussichten.
Türkei
Türkeis unendlicher Kampf gegen die Inflation
Die türkische Wirtschaft steckt in einem Dilemma, das durch eine anhaltend hohe Inflation und eine schwächelnde Landeswährung gekennzeichnet ist. Die Herausforderung der Inflationsbekämpfung hat mit der jüngsten Ernennung von Fatih Karahan zum neuen Gouverneur der Zentralbank eine neue Wendung genommen. Karahan, ein erfahrener Ökonom mit einer beeindruckenden Laufbahn, einschließlich einer bedeutenden Rolle bei der US-Notenbank und bei Amazon, tritt sein Amt in einer Zeit an, in der die Inflationsrate nahezu 65 Prozent erreicht hat.
Die Ernennung Karahans folgte dem überraschenden Rücktritt seiner Vorgängerin, Hafize Gaye Erkan, die sich aufgrund von Anschuldigungen der Vetternwirtschaft und dem Schutz ihrer Familie zurückzog. Dieser Wechsel an der Spitze der Zentralbank fällt in eine kritische Phase der türkischen Geldpolitik, die durch aggressive Zinserhöhungen gekennzeichnet ist. Seit Juni hat die Zentralbank ihren Leitzins von 8,5 Prozent auf 45 Prozent erhöht, um die galoppierende Inflation einzudämmen.
Die Entscheidung für Zinserhöhungen markiert eine Abkehr von Präsident Recep Tayyip Erdoğans früherer, unorthodoxer Wirtschaftspolitik, die niedrige Zinsen zur Förderung des Wachstums bevorzugte, aber laut Kritikern zu einer Währungskrise und einem Anstieg der Lebenshaltungskosten führte. Die jüngste Zinserhöhung auf 45 Prozent, die achte ihrer Art, unterstreicht den ernsten Versuch, die Inflation zu bekämpfen, obwohl einige Analysten bezweifeln, dass dies ausreicht, um die langfristigen Inflationsprobleme der Türkei zu lösen.
Inflationsschätzungen unabhängiger Ökonomen, wie die der Inflation Research Group (ENAG), legen nahe, dass die tatsächliche Inflationsrate sogar noch höher sein könnte als die offiziellen Zahlen, was die Schwierigkeit der Aufgabe, die vor dem neuen Zentralbankchef steht, unterstreicht. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Regierung optimistisch und prognostiziert einen Rückgang der Inflation in der zweiten Jahreshälfte.
Karahan tritt sein Amt mit dem Versprechen an, eine straffe Geldpolitik zu verfolgen, bis die Inflation auf ein akzeptables Niveau gesunken ist. Sein umfangreicher Hintergrund und seine Erfahrung könnten ihm dabei helfen, neue Strategien zu entwickeln und umzusetzen, um die Wirtschafts- und Finanzstabilität der Türkei wiederherzustellen.
Die Situation der türkischen Wirtschaft und Lira bleibt jedoch angespannt, mit einer hohen Inflation, die sowohl die Bürger als auch die Wirtschaft stark belastet. Die Entwicklung der kommenden Monate wird zeigen, ob die Maßnahmen der neuen Zentralbankführung Früchte tragen und die Inflation erfolgreich eingedämmt werden kann.
Energiewende
Energiezukunft Deutschland: Der Weg zur Klimaneutralität durch innovative Kraftwerksstrategie
Die deutsche Bundesregierung hat nach intensiven Verhandlungen einen entscheidenden Durchbruch in der Energiepolitik erzielt. Im Zentrum der nun vorgestellten Kraftwerksstrategie steht der Aufbau von Gaskraftwerken, die langfristig auf Wasserstoff umgestellt werden sollen. Diese Maßnahme ist ein zentraler Baustein für die Energiewende und den geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung, mit dem Ziel, eine nachhaltige und sichere Energieversorgung zu gewährleisten.
Im Rahmen dieser Strategie ist die Errichtung neuer, wasserstofffähiger Gaskraftwerke geplant, die bis zu zehn Gigawatt Leistung umfassen sollen. Die Finanzierung dieser zukunftsweisenden Projekte wird durch den Klima- und Transformationsfonds unterstützt, wobei die Kosten auf rund 16 Milliarden Euro für die nächsten 20 Jahre geschätzt werden. Dies soll Investitionsanreize für Energieunternehmen schaffen, die bisher zögerlich in neue, wasserstofffähige Gaskraftwerke investiert haben, da sich diese nicht rechneten.
Diese Kraftwerke sind so konzipiert, dass sie den zunehmend schwankenden Beitrag von Wind- und Solarenergie ausgleichen und somit eine stetige und verlässliche Energieversorgung sicherstellen. Die Umstellung der Gaskraftwerke auf Wasserstoff in den 2030er Jahren ist ein ambitioniertes Vorhaben, das die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und Deutschland einen Schritt näher an das Ziel bringt, bis 2030 etwa 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen.
Um die Umsetzung dieser Strategie zu beschleunigen, sollen die Planungs- und Genehmigungsverfahren für die betreffenden Kraftwerke deutlich vereinfacht werden. Die Regierung plant, die Ausschreibungen zur Förderung der neuen Kraftwerke innerhalb der nächsten drei bis vier Monate zu konkretisieren, mit der ersten Auktion bereits im Sommer. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Energiebranche bei der Realisierung der benötigten Kapazitäten zu unterstützen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die Entscheidung für eine solche Kraftwerksstrategie ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für die Energiewende in Deutschland, sondern auch eine Antwort auf das klassische Henne-Ei-Problem: Wie kann man eine nachhaltige Energieinfrastruktur schaffen, die sowohl ökologisch verantwortlich als auch ökonomisch tragfähig ist? Die Bundesregierung, unter Federführung von Wirtschaftsminister Robert Habeck, sieht in der Förderung von Wasserstofftechnologien und der schnellen Umsetzung der Kraftwerksstrategie einen kritischen Schritt, um Deutschland auf den Pfad zu einem klimaneutralen Stromsystem zu führen.
Kritiker weisen jedoch auf offene Fragen und Herausforderungen hin, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung und die technologische Machbarkeit der schnellen Umstellung auf Wasserstoff. Dennoch begrüßen Vertreter der Energiebranche die Einigung als positive Nachricht für die Energiewende und die Stromversorgungssicherheit in Deutschland.
Die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung markiert somit einen entscheidenden Schritt vorwärts in der Bemühung, die Energieversorgung Deutschlands zu dekarbonisieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu stärken.
Meta Aktie
Meta stellte Dividende in Aussicht
In einer bemerkenswerten finanziellen Wende hat Meta Platforms, die Muttergesellschaft von Facebook, einen historischen Meilenstein erreicht, der die Blicke der Finanzwelt auf sich zieht. Nachdem das Unternehmen im vierten Quartal 2023 beeindruckende Geschäftsergebnisse bekannt gab, kündigte es seine erste Dividendenausschüttung an und verzeichnete einen beispiellosen Anstieg seines Marktwertes um 197 Milliarden US-Dollar an einem einzigen Tag.
Die Zahlen sprechen für sich: Meta verzeichnete einen Gewinn von 5,33 US-Dollar je Aktie, deutlich über den Vorjahreswerten von 1,76 US-Dollar und den Analystenschätzungen von 4,83 US-Dollar. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr von 32,17 Milliarden US-Dollar auf 40,11 Milliarden US-Dollar, übertroff damit die Erwartungen der Experten, die von 39,12 Milliarden US-Dollar ausgegangen waren. Dieser finanzielle Aufschwung führte dazu, dass Meta seine erste Quartalsdividende in Höhe von 50 US-Cent pro Aktie ankündigte, ein Schritt, der das Vertrauen in das anhaltende Wachstum und die finanzielle Gesundheit des Unternehmens widerspiegelt.
Trotz der herausragenden finanziellen Leistung bleibt Meta seiner Vision treu, in die Entwicklung virtueller Welten und der dafür notwendigen Geräte zu investieren. Die Reality Labs, Metas Sparte für virtuelle Realität, verzeichneten zwar einen operativen Verlust von 4,65 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg gegenüber 4,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahr, doch der Umsatz in diesem Bereich stieg von 727 Millionen auf knapp 1,1 Milliarden US-Dollar.
Die Investitionen in Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten, trotz anfänglicher Bedenken der Anleger hinsichtlich der hohen Ausgaben für Technologien mit ungewissen Gewinnaussichten, unterstreichen Metas Engagement für langfristiges Wachstum und Innovation. Gründer und CEO Mark Zuckerberg bekräftigte, dass das Unternehmen in der Lage sei, sowohl in KI als auch in das Metaverse zu investieren, wobei letzteres durch die Umbenennung des Konzerns von Facebook in Meta hervorgehoben wurde.
Meta bleibt ein zentraler Akteur im digitalen Raum, mit 2,11 Milliarden täglich aktiven Nutzern und 3,19 Milliarden Menschen, die täglich mindestens eine App des Konzerns nutzen. Zu Metas Portfolio gehören neben Facebook auch Instagram und WhatsApp. Interessanterweise hat Threads, Metas Alternative zu Elon Musks Twitter-Nachfolger X, bereits 130 Millionen monatlich aktive Nutzer erreicht und zeigt damit das kontinuierliche Wachstum und die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens in einem sich schnell verändernden digitalen Ökosystem.
Tipp des Tages
Automatisieren Sie Ihre Sparziele mit einem 'Spar-Blitz'. Anstatt zu versuchen, manuell Geld zu sparen, richten Sie eine automatische Überweisung ein, die direkt nach Erhalt Ihres Gehalts einen festen Betrag oder Prozentsatz auf ein separates Sparkonto überträgt. Wählen Sie einen Tag im Monat, den Sie als Ihren 'Spar-Blitz' betrachten, an dem Ihr Sparkonto automatisch aufgestockt wird. Diese Methode stellt sicher, dass Sie konsequent sparen, bevor Sie das Geld für etwas anderes ausgeben können.