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Krise? Welche Krise?
Tägliche Ausgabe 16. Januar 2024
Guten Morgen! Schnappen Sie sich Ihren Kaffee und machen Sie es sich gemütlich - der Tages Profit Newsletter bringt heute wieder frischen Wind in Ihre Wirtschaftsnews. Kurz, knackig und mit einer Prise Humor – so startet man doch gerne in den Tag, oder? Los geht's! 😄
Kenneth Rogoff
Wirtschaftliche Wendepunkte und die Dringlichkeit der KI-Regulierung
Reuters/RUBEN SPRICH
Kenneth Rogoff, ein renommierter Harvard-Ökonom, beleuchtet in aktuellen Diskussionen mehrere kritische Themen, die die Weltwirtschaft prägen. Rogoff betont, dass die Phase niedriger Zinsen, die bislang die Weltwirtschaft stark beeinflusst hat, nun vorbei ist. Dieser Wandel wird weitreichende Folgen haben, vor allem für die Staatsverschuldung. Er warnt davor, dass der bisherige Glaube, Staaten könnten sich grenzenlos verschulden, ohne Konsequenzen zu erleben, ein Trugschluss ist. Höhere Zinsen werden die Schuldenaufnahme teurer machen.
Rogoff sieht die Weltwirtschaft zusätzlich an einem Wendepunkt, da sie in eine Phase des niedrigen Wachstums eintritt. Globalisierung und grüne Transformation allein werden keinen neuen Wachstumsschub bieten. Er plädiert für Strukturreformen, um langfristiges Wachstum zu fördern, darunter Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie verbesserte Regulierungen.
Darüber hinaus mahnt Rogoff die dringende Notwendigkeit an, Künstliche Intelligenz (KI) zu regulieren. Angesichts der rasanten Entwicklung und des potenziellen Einflusses von KI auf verschiedene Lebensbereiche sieht er eine zentrale Rolle für die Regierung in der Schaffung eines regulativen Rahmens.
WEF in Davos
Wirtschaftsstandort Deutschland auf dem Prüfstand beim WEF in Davos
Reuters
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos im Jahr 2024 steht unter dem Zeichen zahlreicher globaler Herausforderungen und Umbrüche. Unter den wichtigen Themen, die auf der Agenda stehen, findet sich auch die sich verschlechternde Wahrnehmung Deutschlands als Wirtschaftsstandort. Die jüngste Rezession in 2023 und die anhaltenden düsteren Aussichten für 2024 haben die Vertrauenskrise unter Topmanagern verstärkt. Die deutsche Wirtschaft scheint, trotz aller Bemühungen, nicht aus der Krise herauszukommen, was die Sorgen bezüglich des Standorts Deutschland unter Firmenchefs und internationalen Wirtschaftsakteuren weiter verschärft.
Beim WEF in Davos, das als eine Art altehrwürdige Institution betrachtet wird und seit 54 Jahren besteht, kommen jedes Jahr Staats- und Regierungschefs, sowie Wirtschaftsführer zusammen. Es dient als Plattform für Dialog und Austausch, wobei das diesjährige Motto des Forums "Vertrauen wieder aufbauen" besonders bezeichnend für die gegenwärtigen globalen Spannungen und die Notwendigkeit stärkerer internationaler Kooperation ist. Das WEF ist jedoch mehr als nur ein Ort für Diskussionen; es bringt Schlüsselakteure zusammen und ermöglicht es ihnen, Netzwerke zu knüpfen und sich informell auszutauschen. Die Treffen am WEF sind oft kurz, aber intensiv und dienen dazu, wichtige Kontakte zu knüpfen und spezifische Agenden voranzutreiben.
Neben der Vertrauenskrise im Bezug auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, stehen auch andere globale Themen wie Klimawandel und Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus. Dabei geht es beim WEF weniger um konkrete Lösungsansätze, sondern vielmehr darum, Diskussionen zu diesen wichtigen Themen anzustoßen. Die rasante Entwicklung in Bereichen wie KI wirft Fragen nach deren potenziellem Missbrauch auf, etwa in Form von Desinformationskampagnen, was von den WEF-Teilnehmern als eines der kurzfristig größten Risiken angesehen wird.
In diesem Kontext spiegelt das Weltwirtschaftsforum in Davos die aktuellen globalen Unsicherheiten und Herausforderungen wider und bietet eine Bühne, um diese anzusprechen. Obwohl das WEF selbst keine Problemlösungen anbietet, ist seine Rolle als Forum für internationalen Dialog und als Treffpunkt für weltweite Entscheidungsträger nicht zu unterschätzen, insbesondere in Zeiten, in denen das Vertrauen in traditionelle Wirtschaftsstandorte und die globale Zusammenarbeit auf die Probe gestellt wird.
USA
Aufschwung am Horizont: NYSE setzt auf Belebung des IPO-Marktes in 2024
2024 könnte ein vielversprechendes Jahr für die New Yorker Börse (NYSE) und den IPO-Markt werden. Trotz der jüngsten Verlangsamung im IPO-Markt und einer Atmosphäre wirtschaftlicher Unsicherheit, gibt es Optimismus für eine Erholung der IPO-Aktivitäten. Dies beruht auf der Erwartung, dass sich die Wirtschaft und die Finanzmärkte stabilisieren werden. Es gibt bereits eine beachtliche Anzahl von Unternehmen, die auf den richtigen Moment warten, um ihre IPOs zu starten. Diese Unternehmen kommen aus verschiedenen Branchen und Sektoren und sind bereit, den Sprung auf den öffentlichen Markt zu wagen, sobald die Bedingungen günstig sind. Die NYSE spielt dabei eine aktive Rolle, indem sie diese Unternehmen auf die Anforderungen des öffentlichen Marktes vorbereitet und sicherstellt, dass sie alle notwendigen regulatorischen Anforderungen erfüllen. Diese Entwicklungen deuten auf eine mögliche Zunahme der IPO-Aktivitäten hin, was sowohl für Investoren als auch für die Unternehmen selbst lukrative Chancen bieten könnte.
Cyberrisiken
Cyberrisiken dominieren das Geschäftsrisiko 2024 in Deutschland
Das Allianz-Risk-Barometer für das Jahr 2024 zeigt auf, dass Cyberrisiken nun das größte Geschäftsrisiko in Deutschland darstellen. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Bedeutung und die wachsenden Herausforderungen der digitalen Sicherheit wider. Vorfälle wie Passwortdiebstahl, Datenlecks und Erpressung haben an Häufigkeit und Schwere zugenommen und stellen eine größere Bedrohung für die deutsche Wirtschaft dar als Naturkatastrophen oder der Mangel an Fachkräften.
Interessanterweise wird diese Einschätzung global geteilt. Cyberbedrohungen rangieren weltweit als Top-Business-Risiko, und dies quer durch alle Unternehmensgrößen. Etwa 36% der Befragten im Allianz-Risk-Barometer gaben an, dass Cybergefahren ihre größte Sorge sind, was die Bedeutung dieses Themas unterstreicht. Die Cyberbedrohungen entwickeln sich ständig weiter, da Hacker Zugang zu neuen Technologien erlangen oder neue Wege finden, um alte Schwachstellen auszunutzen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) durch Hacker, um die Geschwindigkeit und Reichweite von Ransomware-Angriffen zu erhöhen sowie neue Malware zu erstellen und überzeugende Phishing-E-Mails und Deepfakes zu produzieren.
Die traditionelleren Bedrohungen wie Naturkatastrophen und Feuer- oder Explosionsgefahren sind in der Rangliste ebenfalls gestiegen. Dies verdeutlicht, dass Unternehmen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt sind, die ein umfassendes Risikomanagement erfordern. Die geopolitische Lage bleibt weiterhin unsicher und volatil, was zusätzliche Risiken für Lieferketten und den internationalen Handel mit sich bringt. Darüber hinaus sind makroökonomische Entwicklungen, der Mangel an Fachkräften und der Klimawandel weiterhin wichtige Themen, die die Unternehmen weltweit beschäftigen.
Tipp des Tages
Erwägen Sie die Nutzung von Haushalts-Tracking-Apps, um Ihre Ausgaben im Blick zu behalten. Diese Apps helfen Ihnen, Ihre täglichen Ausgaben zu kategorisieren und zu verfolgen, was es einfacher macht, Budgetüberschreitungen zu erkennen und Sparpotenziale zu entdecken. Indem Sie regelmäßig Ihre Ausgaben überprüfen, können Sie bewusster mit Ihrem Geld umgehen und finanzielle Ziele effektiver erreichen.