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Weltwirtschaft Wackelt
Tägliche Ausgabe 15. Januar 2024
Guten Morgen! In der heutigen Ausgabe von "Tages Profit" beleuchten wir die jüngsten Bürgerproteste gegen die AfD, ITK-Sektor als Jobmotor, und ein kritischer Blick auf die Weltwirtschaft. Plus: Unser effektiver Finanztipp! 📰
Proteste
Deutschland steht auf: Bürgerproteste gegen die AfD in Mehreren Städten
Horst Schnase
In einer bemerkenswerten Welle des Widerstands haben Tausende von Menschen in verschiedenen deutschen Städten gegen die Alternative für Deutschland (AfD) demonstriert. Diese Proteste, die am 14. Januar 2024 stattfanden, waren eine Reaktion auf das Bekanntwerden eines Treffens zwischen Rechtsextremen und einigen AfD-Mitgliedern.
In Potsdam versammelten sich rund 10.000 Demonstranten, darunter auch prominente politische Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Die Teilnehmer setzten ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, wobei Plakate mit Slogans wie "Potsdam bleibt Bunt" und "Wehrhafte Demokratie" getragen wurden. Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert rief zu dieser Kundgebung auf, die als direkte Antwort auf das besagte Treffen in der Stadt verstanden wurde.
Ebenso fanden in Duisburg Proteste mit etwa 2.400 Teilnehmern statt, die gegen einen Neujahrsempfang der AfD demonstrierten. Die Veranstaltung in Duisburg verlief größtenteils störungsfrei, obwohl es zu einigen Zwischenfällen kam, wie das Verriegeln der Eingangstüren der Veranstaltungshalle und ein Vorfall, bei dem jemand den Hitlergruß zeigte.
In Berlin versammelten sich ebenfalls Tausende von Menschen zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor, um gegen die AfD und für Demokratie zu demonstrieren. Die Proteste in Berlin und Potsdam waren Teil einer landesweiten Bewegung, die sich gegen die rechtsextremen Tendenzen innerhalb der AfD und deren jüngste Aktivitäten richtete.
Auch in Hamburg fand eine Demonstration mit etwa 2.000 Teilnehmern statt, die ebenfalls als Reaktion auf das AfD-Treffen mit Rechtsextremen organisiert wurde.
Diese Proteste zeigen, dass ein bedeutender Teil der deutschen Bevölkerung aktiv gegen rechtsextreme Ideologien und für die Verteidigung demokratischer Werte eintritt. Sie sind ein Zeichen dafür, dass in Deutschland die Bereitschaft besteht, sich gegen politischen Extremismus zu stellen und die Grundwerte der Demokratie zu verteidigen.
ITK
Digitaler Aufschwung: ITK-Branche setzt neue Maßstäbe in Jobwachstum und Innovation
Christin Hume
Die Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) in Deutschland hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum erfahren. Eine Studie zeigt, dass die Zahl der Erwerbstätigen in dieser Branche zwischen 2009 und 2022 um etwa 59 Prozent zugenommen hat, was deutlich über dem Wachstum anderer Branchen liegt. Insbesondere im Jahr 2022 stieg die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Branche um circa sechs Prozent auf fast 1,5 Millionen Menschen.
Bemerkenswert ist auch die Gründungsstärke der Branche. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre belief sich die Gründungsrate neuer Unternehmen auf 7,3 Prozent, was sie an die Spitze der dynamischsten Branchen setzt. Hinsichtlich der Innovationen zeichnet sich die ITK-Branche durch eine hohe Innovationsrate aus, mit etwa 85 Prozent der Unternehmen, die in den letzten drei Jahren neue Produkte oder Prozesse eingeführt haben.
Obwohl der ITK-Sektor nur einen relativ kleinen Anteil am Gesamtumsatz der gewerblichen Wirtschaft hat, zeigt der Umsatzanstieg von zwölf Prozent im Jahr 2022 auf knapp 315 Milliarden Euro, wie vital und wachstumsorientiert die Branche ist. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung und technologischen Entwicklung in der deutschen Wirtschaft.
Weltwirtschaft
Globaler Wirtschaftswandel: Skepsis und Herausforderungen im Westen
In der aktuellen globalen Wirtschaftslage richtet sich der Blick mit zunehmender Sorge auf das westliche System. Wichtige ökonomische Indikatoren deuten auf eine Zeit großer ökonomischer und politischer Unsicherheit hin. Besonders in den USA und Europa werden Warnsignale laut: Eine mögliche Rezession steht im Raum, und der Kampf gegen die Inflation ist noch lange nicht ausgestanden.
In den USA ist ein sehr geringes Wachstum oder sogar eine leichte Rezession für 2024 prognostiziert. Die finanzielle Situation vieler US-Unternehmen ist angespannt, was durch abgeschmolzene Cash-Positionen und bevorstehende Refinanzierungen insbesondere für Firmen mit schlechter Bonität evident wird. Die Zinsen für Konsumentenkredite liegen in den USA bei hohen 20 Prozent, was die finanzielle Belastung für Verbraucher verstärkt. Ein kritischer Punkt ist die steigende Ausfallrate bei Konsumkrediten, die in Zeiten hoher Beschäftigung ungewöhnlich ist. Zudem ist die US-Regierung beim Geldausgeben zunehmend eingeschränkt, da Investoren die hohen Schuldenlevel hinterfragen. Ein markantes Beispiel dafür war die Reaktion auf kurzfristig über 5 Prozent gestiegene Zinsen für zehnjährige US-Anleihen im letzten Herbst, die dazu führte, dass das US-Schatzamt vorübergehend keine solchen Anleihen mehr ausgab.
Auch in Europa sieht die Situation nicht vielversprechend aus. Mit einem Wachstum nahe Null und hartnäckigen Diskussionen über fiskale Regeln in verschiedenen Ländern, sind die Aussichten gedämpft. Die hohe strategische Abhängigkeit Europas von Energieimporten und die Abhängigkeit von Chips oder Batterien für E-Autos aus China oder den USA sind weitere Herausforderungen. Italien beispielsweise zeigt trotz einer Schuldenquote von 145 Prozent des BIP eine gewisse Stabilität, da ein großer Anteil der Staatsschulden von lokalen Investoren gehalten wird, was den Markt weniger volatil macht.
Es gibt jedoch auch positive Aspekte. So hat Italien während der COVID-Pandemie die Laufzeiten seiner Schulden verlängert und von niedrigen Zinsen profitiert. In den USA hingegen nehmen Zinszahlungen bereits 3,6 Prozent des BIP in Anspruch, mit einem prognostizierten Anstieg auf sechs Prozent im Jahr 2029.
Für die Zukunft wird in den USA und Europa eine mögliche Senkung der Zinsen erwartet, um der wirtschaftlichen Abschwächung entgegenzuwirken. In den USA wird ein signifikanter Zinsschnitt um 150 Basispunkte prognostiziert, während in Europa mit einer geringeren Senkung von 50 bis 75 Basispunkten gerechnet wird. Dies steht im Kontrast zu den aufstrebenden Märkten in Asien, die deutlich positivere Wachstumsaussichten aufweisen. Länder wie Indonesien, Malaysia, Vietnam, Thailand und insbesondere China zeigen stärkeres Wachstum und profitieren von strategischen Projekten in Bereichen wie Energiewende und Infrastruktur.
Zusammengefasst stehen die USA und Europa vor erheblichen ökonomischen Herausforderungen, die von hoher Verschuldung, politischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Stagnation geprägt sind. Die Skepsis gegenüber dem westlichen System nimmt zu, während in Asien zunehmend Chancen und Wachstum erkennbar sind.
Tipp des Tages
Nutzen Sie die '50/30/20-Regel' für ein einfaches Budgetmanagement. Teilen Sie Ihr Einkommen in drei Kategorien auf: 50% für notwendige Ausgaben (wie Miete, Lebensmittel, Versicherungen), 30% für persönliche Wünsche (wie Essen gehen, Hobbys) und 20% zum Sparen oder Schuldenabbau. Diese Methode hilft Ihnen, Ihre Finanzen im Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig Sparziele zu erreichen, ohne auf kleine Freuden des Lebens verzichten zu müssen.