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Industrie am Abgrund?
Tägliche Ausgabe 3. Januar 2024
Guten Morgen! Haben Sie sich schon mal gefragt, was passiert, wenn Wirtschaftsnachrichten einen Kaffee zu viel trinken? ☕️
Sie werden lebendig, sprudelnd und unerwartet wie unser Januar-Update! Also schnappen Sie sich eine Tasse Ihres Lieblingskaffees, und lassen Sie uns in die turbulenten Gewässer der aktuellen Finanzwelt eintauchen!
Pharmaindustrie
Novartis' Milliarden-Meilenstein: Revolution in der Gentherapie
Im Januar 2024 hat der Schweizer Pharmakonzern Novartis einen beeindruckenden Schritt in der Welt der Biotechnologie gemacht. Durch einen strategischen Deal mit dem amerikanischen Biotechnologieunternehmen Voyager Therapeutics, sichert sich Novartis die Rechte an einer vielversprechenden Gentherapie. Dieser Deal markiert einen potenziell milliardenschweren Meilenstein in der medizinischen Forschung und Entwicklung.
Novartis leistet eine Anfangszahlung von 100 Millionen Dollar, einschließlich der Akquisition neuer Aktien von Voyager im Wert von 20 Millionen Dollar. Zusätzlich könnten erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar sowie Lizenzzahlungen auf spätere Umsätze anfallen.
Der Fokus dieser Zusammenarbeit liegt auf der Entwicklung von Gentherapien für die Huntington-Krankheit und Spinaler Muskelatrophie (SMA). Novartis erhält die weltweiten Rechte an Voyagers Gentherapie zur Behandlung der Huntington-Krankheit, einer seltenen, erblichen Gehirnerkrankung. Voyager übernimmt dabei die präklinische Entwicklung, während Novartis für die gesamte klinische Entwicklung und spätere Vermarktung zuständig sein wird.
Interessanterweise verzeichneten die Aktien von Voyager nach Bekanntgabe dieser Nachricht einen Anstieg um 35 Prozent im vorbörslichen Handel an der Wall Street. Dies unterstreicht das enorme Potenzial und die Bedeutung dieser Partnerschaft für die biomedizinische Gemeinschaft.
Dieser Deal ist ein weiterer Beleg für das wachsende Interesse und die Investitionen in Gen- und Zelltherapie als Mittel zur Bekämpfung verschiedener Krankheiten. Novartis hat bereits in der Vergangenheit in diese Richtung investiert, unter anderem mit der Einführung der SMA-Gentherapie Zolgensma, die als die teuerste Arznei der Welt gilt.
Der Novartis-Voyager Deal repräsentiert nicht nur einen finanziellen Meilenstein, sondern auch einen Hoffnungsschimmer für Patienten mit bisher unheilbaren Krankheiten, da er das Potenzial hat, neue Wege in der Behandlung und Heilung dieser Krankheiten zu eröffnen.
Industrie
Industrieller Winter: Deutschlands Wirtschaft und die Euro-Zone im Schrumpftakt
Lenny Kuhne
Die deutsche Industrie und die der Euro-Zone haben das Jahr 2024 mit wirtschaftlichen Herausforderungen begonnen, die auf einen anhaltenden Schrumpfkurs hindeuten. Die jüngsten Daten zeigen, dass der Einkaufsmanagerindex (EMI) für die Schlüsselindustrien in Deutschland im Dezember leicht auf 43,3 Punkte gestiegen ist, verglichen mit 42,6 Punkten im Vormonat. Trotz dieses geringfügigen Anstiegs bleibt der Index weiterhin unter der 50-Punkte-Marke, die normalerweise Wachstum anzeigt.
Interessanterweise gab es im Bereich der Produktion und Beschäftigung deutlichere Einbußen als zuvor. Doch es gibt auch einen Silberstreif am Horizont: Das Neugeschäft ist so gering zurückgegangen wie seit acht Monaten nicht mehr, und die Geschäftsaussichten sind erstmals seit April 2023 wieder positiv.
Diese Entwicklungen in der deutschen Industrie können symbolisch als ein Wanderer betrachtet werden, der unerwartet in ein Tal geraten ist und nun nach einem Ausweg sucht. Dies spiegelt sich auch in der allgemeinen Wirtschaft wider, die im Sommer um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch im letzten Quartal 2023 gefallen sein, würde dies technisch gesehen eine Rezession in Deutschland bedeuten.
Ebenso zeigt das Barometer für die Industrie in der gesamten Euro-Zone, trotz eines leichten Anstiegs um 0,2 Punkte auf 44,4 im Dezember, weiterhin eine rezessive Tendenz. Dies deutet darauf hin, dass der Rückgang in der verarbeitenden Industrie im Euroraum unvermindert anhält. Auch in der Euro-Zone wurde im Sommer ein Wirtschaftsrückgang von 0,1 Prozent verzeichnet, was die parallelen Herausforderungen in Deutschland und der Euro-Zone unterstreicht.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Industrie in Deutschland und der Euro-Zone zwar Anzeichen einer möglichen Besserung zeigt, sich aber immer noch in einer schwierigen Phase befindet, in der ein konkreter Aufwärtstrend noch nicht klar erkennbar ist.
Studie
Finanzieller Aufschwung: Deutschlands Geldvermögen erreicht neue Höhen
Sasun Bughdaryan
2023 markierte für Deutschland ein Jahr finanzieller Prosperität, in dem das Geldvermögen der Privathaushalte signifikant anstieg. Ermutigende Kursgewinne an den Aktienmärkten und attraktivere Sparzinsen trugen zu einem Zuwachs von 6,4 Prozent bei, wobei das nominale Geldvermögen auf über 7,9 Billionen Euro anwuchs. Die solide finanzielle Basis der Haushalte wurde durch eine stabile Sparquote unterstützt, die im ersten Halbjahr 2023 bei 11,3 Prozent lag. Trotz der höheren Preise für Energie und Lebensmittel blieb das Sparverhalten konstant, mit monatlichen Ersparnissen von etwa 260 Euro pro Einwohner. Ein interessanter Aspekt ist, dass die Sparquote während der Corona-Jahre 2020 und 2021 deutlich höher war, bedingt durch eingeschränkte Ausgabenmöglichkeiten. Für 2023 prognostiziert die DZ-Bank eine ähnliche Sparquote von 11,2 Prozent, was das kontinuierliche Wachstum des Geldvermögens in Deutschland unterstreicht.
Arbeitsmarkt
Deutschland verzeichnet historisches Hoch in der Erwerbstätigkeit
Marten Bjork
Im Jahr 2023 erreichte Deutschland einen neuen Meilenstein in der Beschäftigungsgeschichte. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg auf ein Rekordhoch, eine Entwicklung, die in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Nach dem Einbruch der Erwerbstätigkeit durch die Corona-Krise im Jahr 2020 hat der deutsche Arbeitsmarkt eine beeindruckende Wende vollzogen.
Aufschwung im Dienstleistungsbereich
Der Dienstleistungsbereich spielte eine zentrale Rolle in dieser positiven Entwicklung. Fast 90% der neuen Arbeitsplätze wurden in diesem Sektor geschaffen, wobei besonders der Bereich der öffentlichen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Zuwachs von 116.000 Arbeitsplätzen hervorstach. Auch der Handel, Verkehr und das Gastgewerbe sowie der Bereich Information und Kommunikation verzeichneten deutliche Zuwächse.
Moderater Anstieg im produzierenden Gewerbe
Das produzierende Gewerbe, ausgenommen das Baugewerbe, zeigte im Vergleich dazu nur moderate Zuwächse in der Beschäftigtenzahl. Das Baugewerbe hingegen lieferte weiterhin positive Impulse und verzeichnete einen Anstieg von 15.000 Erwerbstätigen.
Verschiebung bei Arbeitnehmerstrukturen
Interessanterweise gab es auch eine signifikante Verschiebung in der Zusammensetzung der Arbeitskräfte. Während die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stieg, setzte sich der Abwärtstrend bei den Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger fort. Dies könnte auf eine steigende Präferenz für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse hindeuten.
Rückgang der Erwerbslosigkeit
Ebenfalls ermutigend ist der leichte Rückgang der Erwerbslosigkeit. Die Erwerbslosenquote sank auf 2,8%, ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin in einer robusten Verfassung befindet.
Ark Invest
Cathie Woods Millionen-Coup
Cathie Woods
Die renommierte Tech-Investorin Cathie Wood, bekannt für ihre kühnen Investmentstrategien, hat erneut für Aufsehen gesorgt. Nachdem sie beträchtliche Gewinne aus dem Verkauf ihrer Coinbase-Anteile erzielte, lenkt sie nun ihr Augenmerk auf drei vielversprechende Aktien. Dieser Schritt markiert einen signifikanten Wendepunkt in ihrer Anlagestrategie und verspricht, die Landschaft der Tech-Investitionen neu zu gestalten.
Im Jahr 2023 erlebte Coinbase, eine führende Kryptowährungsbörse, einen beispiellosen Aufschwung. Der Kurs der Aktie stieg um nahezu 400 Prozent, beflügelt durch den Aufschwung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Wood, die bereits seit Anfang 2023 in Coinbase investiert hatte, nutzte diese Gelegenheit, um Gewinne zu realisieren. Sie verkaufte etwa ein Fünftel ihrer Anteile – Aktien im Wert von über 200 Millionen Dollar – und entschied sich, das Kapital in drei andere Unternehmen zu investieren.
Zu den auserwählten Unternehmen gehören der Elektroautohersteller Tesla, der Videodienst Zoom, der Datenspezialist Palantir und das Bio-Tech-Unternehmen Crispr. Wood erhöhte ihre Investitionen in diese bereits in ihrem Portfolio befindlichen Firmen um jeweils mehr als 20 Millionen Dollar.
Die wirklich spannenden Neuzugänge in Woods Portfolio sind jedoch drei weitere Aktien: Trade Desk, Recursion Pharmaceuticals und Pinterest. Trade Desk, ein Unternehmen, das digitale Werbeanzeigen mittels KI personalisiert, erhielt den Löwenanteil von Woods neuer Investition. Wood stockte ihre Position hier um bemerkenswerte 74 Millionen Dollar auf. Die Aktie, die 2023 um 60 Prozent stieg, verspricht weiteres Wachstumspotenzial, trotz gewisser Schwankungen und unerfüllter Umsatzerwartungen.
Ebenfalls neu in Woods Portfolio ist Recursion Pharmaceuticals, ein Biotech-Unternehmen, das einen der weltweit leistungsfähigsten Supercomputer für die Arzneimittelforschung nutzt. Obwohl die Aktie nach einer anfänglichen Rallye wieder nachgab, setzt Wood auf das langfristige Potenzial des Unternehmens.
Der dritte Neuzugang, Pinterest, zeigt Woods Vertrauen in die Online-Fotopinnwand, die insbesondere durch ihre steigende Nutzerzahl und kontrollierte Ausgaben beeindruckt.
Diese Investitionen spiegeln Woods Glauben an den langfristigen Wert von Technologie und Innovation wider und sind ein klares Signal für Investoren, die sich in einem sich ständig verändernden Markt orientieren wollen. Woods Strategie, sich von kurzfristigen Trends zu distanzieren und stattdessen auf nachhaltiges Wachstum zu setzen, könnte sich als wegweisend erweisen.
Tipp des Tages
Veranstalten Sie heute ein Gedanken-Experiment! Nehmen Sie sich ein aktuelles Thema oder Problem und betrachten Sie es aus der Perspektive einer historischen Persönlichkeit. Wie würde Julius Caesar über moderne Wirtschaftstrends denken? Oder wie würde Leonardo da Vinci die Digitalisierung beurteilen? Dieser Perspektivenwechsel kann zu überraschend kreativen Einsichten und Lösungsansätzen führen und Ihre Denkweise erweitern.