Wirtschaftswahn

Tägliche Ausgabe 8. Januar 2024

Guten Morgen! Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Tages Profit – dem Newsletter, der Ihren Tag mit mehr Schwung startet als der stärkste Espresso. ☕️

Heute haben wir eine bunte Mischung im Gepäck: Von Bauernprotesten, die Deutschland aufmischen, bis hin zu internationalen Wirtschaftswahn, die die Märkte zum Tanzen bringen. Dazu gibt's einen Hauch von Finanztipps, um Ihr Portfolio aufzupeppen.

Lassen Sie uns gemeinsam in die Welt der aktuellen Ereignisse eintauchen. Es wird spannend!

Bauernproteste

Wogen der Wut: Bauernproteste erschüttern Deutschland

Bodo Schackow

Deutschland erlebt eine Welle von Bauernprotesten. Diese wurden durch die Pläne der Bundesregierung ausgelöst, Subventionen wie die Agrardiesel- und Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge zu streichen, um im Bundeshaushalt 2024 rund 17 Milliarden Euro einzusparen. Die Proteste, die sich gegen diese Sparmaßnahmen richteten, waren intensiv und weitreichend.

Landwirte reagierten mit bundesweiten Blockaden und aggressiven Aktionen. In Berlin und anderen Städten kam es zu Traktorblockaden auf Autobahnen und entzündeten Strohballen. Ein markantes Ereignis war die Blockade von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck durch Bauern am Fährhafen Schlüttsiel, was zu Rangeleien und dem Einsatz von Pfefferspray führte. Trotz der späteren Teilrücknahme der Kürzungen durch die Bundesregierung blieb die Wut unter den Landwirten bestehen, was zu einer Fortsetzung der Proteste führte.

Die Bedeutung der Subventionen für die Landwirtschaft ist bedeutend. Der Wegfall bestimmter Steuervergünstigungen würde für viele Betriebe eine zusätzliche jährliche Belastung darstellen, wobei die durchschnittliche Subventionierung landwirtschaftlicher Betriebe dennoch relativ hoch bleibt.

Zoll

Metallzoll-Maßnahmen der USA: Deutschland im Spannungsfeld internationaler Handelspolitik

Metal work

Josh Beech

Die US-Regierung hat endgültige Zölle auf Einfuhren von Weißblechprodukten aus mehreren Ländern, darunter Deutschland, China, Kanada und Südkorea, festgelegt. Diese Maßnahme ist das Ergebnis einer Untersuchung des US-Handelsministeriums, die zu dem Schluss kam, dass Dumpingpraktiken durch diese Länder stattfanden. Die höchsten Antidumpingzölle von 122,5 Prozent treffen dabei auf Produkte aus China, während die für deutsche Produzenten wie ThyssenKrupp Rasselstein bei 6,88 Prozent liegen.

Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Länder und stellt insbesondere für Deutschland eine Herausforderung dar. Der deutsche Stahlverband hat die Entscheidung kritisiert und betont, dass deutsche Unternehmen sich auf internationalen Märkten marktkonform verhalten. Diese Zölle, die Mitte August 2023 angekündigt wurden, reflektieren die fortgesetzte strenge Handelspolitik der USA gegenüber vermeintlichen Dumpingpraktiken.

Die Internationale Handelskommission der USA muss noch bestätigen, ob US-Produzenten durch diese Praktiken materiellen Schaden erlitten haben, was in den kommenden Wochen erwartet wird. Eine offizielle Stellungnahme deutscher Unternehmen zu dieser neuen Handelsbarriere lag zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht vor.

Diese Maßnahme unterstreicht die zunehmende Komplexität globaler Handelsbeziehungen und die Bedeutung von fairem Handel in der internationalen Wirtschaft. Sie wirft auch Fragen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Preise für Verbraucher und die allgemeine Handelsdynamik zwischen den USA und Europa auf. Die Entscheidung der USA, hohe Zölle auf Weißblechprodukte zu erheben, wird voraussichtlich weitreichende Folgen für die globale Handelslandschaft und die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland haben​​​​.

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Konsum

Konsumdämpfer 2024: Deutsche Verbraucher im Sparmodus

Coronavirus Shooping

Arturo Rey

Zum Jahresbeginn zeigt sich das Konsumverhalten in Deutschland weiterhin gedämpft. Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsfirma EY mit 1.000 Teilnehmern offenbart, dass 54% der Befragten mit einer schlechteren Wirtschaftslage rechnen. Dies spiegelt sich in ihrem Konsumverhalten wider: 90% haben ihr Konsumverhalten aufgrund der hohen Inflation verändert, wobei 57% größere Anschaffungen wie Autos, Küchen und Möbel streichen. Bei Lebensmitteln und alltäglichen Einkäufen schränken sich 35% der Umfrageteilnehmer stark ein, besonders Frauen sind davon betroffen.

Diese Zurückhaltung beim Konsum könnte längerfristig bestehen bleiben. Trotz einer leichten Verbesserung der Kaufkraft im letzten Quartal 2023 durch eine sinkende Inflation und stärkere Lohnzuwächse als die Verbraucherpreise bleibt der Optimismus der Konsumenten gedämpft. Ende 2019 lag der Anteil der Optimisten bei 75%, während dieser nun auf 49% gesunken ist.

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands wird durch verschiedene Faktoren belastet. Das Bundesverfassungsgerichtsurteil, welches die Verwendung nicht genutzter Milliarden aus einem Corona-Notfallpaket für andere Zwecke untersagt, hat zusätzliche Verunsicherung sowohl bei Wirtschaft als auch bei Verbrauchern geschaffen. Dies führte zu Einsparmaßnahmen der Regierung und könnte zu einer zusätzlichen Wachstumsdämpfung führen. Darüber hinaus hat die Energiekrise Deutschland stärker getroffen als andere Staaten, was die Konjunkturschwäche des Landes weiter verschärft.

Die Konjunkturprognosen für Deutschland sind dementsprechend gedämpft. Die Deutsche Bank und andere Forschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für 2024 nach unten korrigiert. Die OECD prognostiziert für Deutschland ein Wachstum von nur 0,6 Prozent im Jahr 2024, was im Vergleich zum durchschnittlichen Wachstum der Industrienationen von 1,4 Prozent deutlich niedriger liegt. Dies zeigt, dass Deutschland in Bezug auf das Wirtschaftswachstum hinter seinen internationalen Partnern zurückbleibt.

Insgesamt spiegelt sich die unsichere Wirtschaftslage und die angespannte Inflationssituation im Konsumverhalten der deutschen Verbraucher wider, die angesichts dieser Herausforderungen zunehmend sparsamer werden​​​​.

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