Zinssenkung naht

Tägliche Ausgabe 24. Januar 2024

Guten Morgen! Bereit für eine Runde durch die Achterbahn der Finanzmärkte? 🎢 

Heute nehmen wir Sie mit auf eine rasante Tour durch die Welt der Zahlen und Trends. Vom Flüstern einer US-Zinssenkung bis hin zum Glanz der Quartalsberichte großer Unternehmen – wir haben alles, was Ihr Wirtschaftsherz begehrt.

Lassen Sie sich von den neuesten Entwicklungen in der Welt der Finanzen begeistern. Kaffeetasse in der Hand? Perfekt, dann kann es ja losgehen!

Geldpolitik

US-Zinssenkung im Visier für Mitte 2024

Reuters

Die US-Notenbank Federal Reserve steht möglicherweise kurz vor einer bedeutenden geldpolitischen Wende. Laut einer Umfrage von Reuters, an der sich 123 Ökonomen beteiligten, wird erwartet, dass die Zinssätze im zweiten Quartal 2024 gesenkt werden, wobei der Juni wahrscheinlicher als der Mai erscheint. Dies repräsentiert eine weniger aggressive Lockerungspolitik, als derzeit von den Märkten erwartet wird.

Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der Befragten prognostiziert, dass die Zinssätze bei der Sitzung des Federal Open Market Committee am 31. Januar unverändert bei 5,25% bis 5,50% bleiben werden. Die Meinungen darüber, wann genau die Senkung stattfinden wird, sind geteilt: Etwa 45% der Befragten rechnen mit einem Beginn im Juni, während 31 für den Mai plädieren. Nur 16 sehen eine Senkung bereits im März.

Die Meinungen der Ökonomen stimmen weitgehend mit den Prognosen der Fed selbst überein, die ein Ende des Jahres-Zinsniveau von 4,25% bis 4,50% voraussagen. Dies liegt unter den aktuellen Markterwartungen von über 125 Basispunkten. Die Prognosen basieren auf der Annahme, dass die Inflation, gemessen am persönlichen Konsumausgabenindex (PCE) – der bevorzugten Messgröße der Fed –, im zweiten Halbjahr 2024 um das Ziel von 2% liegen wird. Andere Inflationsmessungen wie der Verbraucherpreisindex (CPI) werden jedoch bis mindestens 2026 über 2% erwartet.

Die US-Wirtschaft, die im dritten Quartal ein annualisiertes Wachstum von 4,9% verzeichnete, dürfte im letzten Quartal um 2,0% gewachsen sein. Für das laufende Jahr wird ein Durchschnittswachstum von 1,4% erwartet – eine Aufwärtskorrektur gegenüber den Prognosen vom Dezember. Angesichts der zunehmend wahrscheinlichen Vermeidung einer Rezession sehen Ökonomen wenig Anlass für eine vorzeitige Zinssenkung. Die Arbeitslosenquote, die derzeit bei 3,7% liegt, wird voraussichtlich nur leicht auf durchschnittlich 4,1% in diesem und im nächsten Jahr ansteigen.

Die Aussicht auf eine geldpolitische Wende in den USA spiegelt die Verlangsamung der Inflation und die anhaltend niedrige Arbeitslosenquote wider, was Befürchtungen einer Rezession mildert. Die Expertenmeinungen weisen darauf hin, dass eine „sanfte Landung“ der Wirtschaft zunehmend realistisch erscheint. Nichtsdestotrotz bleibt die genaue Zeitplanung für die Zinssenkungen und das Ausmaß der geldpolitischen Lockerung Gegenstand intensiver Marktbeobachtung und Spekulation​​​​.

Quartalszahlen

Rekordwachstum trifft auf wirtschaftliche Herausforderungen

Netflix sign on a building at sunset.

Venti Views

🎬 Netflix: Im letzten Quartal erzielte Netflix einen beeindruckenden Kundenzuwachs von 13,1 Millionen, wodurch die Gesamtzahl der Nutzer auf 260 Millionen stieg. Dieses Wachstum wurde unter anderem durch erfolgreiche Serien wie "The Crown" und Filme wie "The Killer" angetrieben. Trotz des Nutzerwachstums blieb der Gewinn pro Aktie mit 2,11 Dollar hinter den erwarteten 2,22 Dollar zurück, was teilweise auf negative Wechselkurseffekte zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr prognostiziert das Unternehmen ein zweistelliges prozentuales Wachstum. Dieser Aufschwung zeigt das Potenzial und die Herausforderungen von Netflix in einem sich schnell verändernden Markt​​.

⚡️ Siemens Energy: Siemens Energy AG berichtete für das vierte Quartal 2023 beeindruckende finanzielle Ergebnisse, die über den Markterwartungen lagen. Das Unternehmen verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg des Auftragseingangs um 23,9% auf 15,38 Milliarden Euro und einen Umsatzanstieg von 12,6% auf 7,65 Milliarden Euro. Besonders bemerkenswert ist der Quartalsgewinn von 1,878 Milliarden Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem negativen Ergebnis von 384 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Diese positive Entwicklung schließt auch Buchgewinne aus Veräußerungen mit ein. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Siemens Energy ein vergleichbares Umsatzwachstum zwischen 3% und 7% sowie eine Gewinnmarge vor Sondereffekten zwischen minus 2% und plus 1%​​​​​​.

Banken

Bafin-Chef Mark Branson warnt vor Risiken im Immobiliensektor

In einem kürzlich veröffentlichten Podcast äußerte sich Mark Branson, der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), zu den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Bankenbranche. Laut Branson wird das Jahr 2024 für die Banken schwieriger sein als das vorherige Jahr, welches besonders profitabel war. Dieser Einbruch der Profitabilität sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die Auswirkungen der Inflation und die mehrfachen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank seit Sommer 2022. Diese Maßnahmen hatten zwar kurzfristig zu höheren Zinsmargen geführt, allerdings erwarten Experten, dass die damit verbundenen Kosten erst mit Verzögerung in den Kreditbüchern sichtbar werden.

Ein besonders hervorgehobenes Risiko im Finanzsektor sieht Branson im Gewerbeimmobiliensektor. Er betont, dass dies derzeit das größte Finanzrisiko darstellt. In der Vergangenheit hätten viele Akteure in Zeiten extrem niedriger Zinsen übertrieben investiert, was nun zu notwendigen Korrekturen führt. Dies hat bereits zu Problemen für Entwickler und Immobilienunternehmen geführt und wird laut Branson das Preis- und Transaktionsniveau auf dem Markt für eine Weile drücken.

Interessant ist auch der Hinweis auf eine Studie von EY Real Estate, die einen Einbruch des Transaktionsvolumens am deutschen Immobilienmarkt im letzten Jahr auf etwa 30 Milliarden Euro aufzeigt, verglichen mit 67 Milliarden Euro im Jahr 2022. Eine Verbesserung der Situation scheint derzeit nicht in Sicht.

Diese Äußerungen von Branson unterstreichen die Notwendigkeit für die Banken, ihre Widerstandsfähigkeit zu erhalten und sich auf potenzielle Herausforderungen im aktuellen Wirtschaftsklima vorzubereiten. Insbesondere die Entwicklungen im Gewerbeimmobiliensektor sollten dabei im Auge behalten werden​​​​.

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